1970 zog ich beruflich bedingt von Seesen / Harz nach Königslutter, für mich fast ein Kulturschock.
Hier gab es zwar ein Kino und jede Menge gutbürgerliche Kneipen, aber was gab es für einen jungen weltoffenen Mann.
Nach dem ersten Frust sah ich mir meine neue Heimatstadt ein wenig genauer an und stellte fest, sie hatte einen wunderschönen
mittelalterlichen Stadtkern. Dann war da auch noch der Dom mit einem wunderschönen Kreuzgang in einem herrlichen Park gelegen.
Königslutter ist eine sehr grüne Stadt, direkt am Rande des Elm´s, einem sehr großen Mischwaldgebiet mit herrlichen Wanderwegen.
Wenn man in dieser Stadt drei mittlerweile erwachsene Töchter großgezogen hat, muß man auch heute noch leider sagen, das Freizeitangebot ist für Jugendliche nach wie vor eine große Katastrophe. Jugendliche haben zwar die Möglichkeit mit dem Zug nach Braunschweig, Helmstedt,Wolfsburg zu fahren, aber sie müssen dort bis zum anderen Morgen warten, da nachts hier kein Zug hält. Dieser Umstand betrifft natürlich auch Erwachsene, die keinen PKW besitzen und am kulturellen Leben teilnehmen wollen. Böse Zungen behaupten, unsere Stadtverwaltung sei der größte Schlafsaal nördlich des Elm.